Methoden

Methoden unserer pädagogischen Arbeit

Der Schwerpunkt unserer Erziehung- und Bildungsarbeit ist das Spiel. Das, was wir im allgemeinen „Spielen“ nennen, ist die elementare kindliche Ausdrucks- und Lernform.

Bedeutung und Stellenwert des Spiels

Das Spiel ist für Kinder die wichtigste Möglichkeit, fürs Leben zu lernen. Wenn sie spielen, setzen sie sich mit ihrer Umwelt auseinander, mit den Menschen, mit denen sie zusammenleben und mit den Gegenständen, die sie umgeben. Im Spiel verarbeiten sie Erlebtes. Kinder spüren ihre Stärken und Schwächen und lernen mit ihnen umzugehen. Im Spiel mit anderen Kindern erkennen sie die Notwendigkeit von Regeln und Absprachen.

Die Freude darüber, dass sie ihr Spiel sinnvoll und konstruktiv gestalten können, lässt ihr Selbstwertgefühl wachsen.

Kinder erwerben beim Spielen alle Fähigkeiten und Kenntnisse, die sie brauchen – jetzt und später.

Unsere Aufgabe ist es, im Kindergarten einen Rahmen für ein sinnvolles und befriedigendes Spiel der Kinder zu schaffen. Auf drei verschiedene Spielsituationen aus unserem Kindergartenalltag wollen wir ausführlicher eingehen:

Freispiel     -    angeleitetes Spiel     -     gezielte Beschäftigung

 

Das Freispiel

Freispiel bedeutet, dass sich die Kinder Spiele nach ihren Interessen und momentanen Befinden selbst auswählen. Sie entscheiden, was, mit wem und wie lange sie spielen wollen. Das Freispiel hat einen hohen Stellenwert in unserer pädagogischen Arbeit und nimmt einen großen Teil des Tages ein. Wir geben den Kindern Freiräume für ihre persönliche Entfaltung und bieten viele Möglichkeiten sich zu betätigen.

Im Gruppenraum können die Kinder in verschiedenen Bereichen spielen, ausreichend Spielmaterial wird in offenen Regalen angeboten.

Das Freispiel bietet uns Erzieherinnen die Möglichkeit, einzelne Kinder und die Gruppensituation zu beobachten. Dies ist die Grundlage dafür, aktuelle Interessen und Bedürfnisse einzelner Kinder und der Gesamtgruppe zu erkennen und darauf reagieren zu können.
Wir sehen uns als Beobachterin, Begleiterin und Partnerin und greifen bei Bedarf helfend, fördernd und vermittelnd ein.

Ich hätte viele Dinge begriffen,

hätte man sie mir nicht erklärt.

Stanislaw Jerzy Lec

Angeleitetes Spiel

Im Gegensatz zum freien Spiel, werden im angeleiteten Spiel bewusste und gezielte Anregungen von uns Erzieherinnen gegeben.
Ziel ist dabei immer, das freie Spiel so zu unterstützen, dass den Kindern weitere Entwicklungsfortschritte möglich sind. Es ist im Allgemeinen nur eine kleine Gruppe, die daran teilnimmt und es findet während der Freispielzeit statt. Inhalte des angeleiteten Spiels können sein:

  • Basteln
  • Einführung eines neuen Regelspieles
  • Vorlesen von Geschichten und Bilderbüchern in der Leseecke
  • Gemeinsames Bauen mit Konstruktionsmaterial
  • Kochen und Backen
  • Spiele, die nur für Kleingruppen geeignet sind.

Gezielte Beschäftigung

Die gezielte Beschäftigung bereitet die Erzieherin vor. Sie orientiert sich dabei an dem mit den Koleginnen festgelegten Wochen- bzw. Jahresthema.
Die Themen erstrecken sich über einen längeren Zeitraum und werden mit unterschiedlichen Aktivitäten ganzheitlich erarbeitet.
Je nach Art der Beschäftigung findet das Angebot im Stuhlkreis für die gesamte Gruppe oder in Kleingruppen statt. Die Inhalte sind sehr vielfältig:

  • Gespräche über bestimmte Themen
  • Erzählungen, Märchen und Geschichten
  • Bilderbücher
  • Lieder, Singspiele und Tänze
  • Rätsel, Gedichte, Reime
  • Experimente
  • Sinnesübungen
  • Geburtstagsfeiern
  • Gemeinsame Feste

Durch gemeinsame Aktivitäten wollen wir das „Wir-Gefühl“ in der Gruppe fördern und erhalten.
Zuhören und vor einer Gruppe sprechen, sich trauen und zurücknehmen werden gelernt, Aufmerksamkeit und Ausdauer werden gefordert.